Was versteht man unter der Borderline-Persönlichkeitsstörung?

Die Borderlinestörung ist eine schwere, chronische psychische Erkrankung, welche zu den Persönlichkeitsstörungen gezählt wird.

Als zentrale Merkmale gelten ein durchgängiges Muster von Instabilität im Bereich der Affekte, der zwischenmenschlichen Beziehungen und des Selbstbildes. Die Affekte können sich innerhalb von Sekunden verändern, was von den Betroffnen als nur schwer kontrollierbar erlebt wird. Die zugrunde liegenden Emotionen können in der Regel nicht differenziert wahrgenommen werden. Stattdessen wird auf Nachfrage häufig von unangenehmen Spannungszuständen berichtet.

Ein Gefühl chronischer innerer Leere wird häufig mit impulsiven Handlungen wie z.B. Drogen- oder Alkoholkonsum, unkontrolliertes Einkaufen, willkürlich herbeigeführtes Erbrechen aber auch Hochrisikoverhalten wie z.B. auf Bahngleisen spazieren gehen oder auf Hochhäusern balancieren zu kompensieren versucht.

In vielen Fällen berichten die Betroffenen zusätzlich von einem Gefühl der Einsamkeit und des Verlassenseins. Heftige Wutausbrüche sind bei manchen Betroffenen häufig; anderen hingegen ist ein Gefühl von Wut auf andere Personen völlig fremd. Letztere richten diese stattdessen in vielen Fällen gegen sich selbst. Häufig sind selbstverletzende Handlungen (70 – 80% der Fälle) und in 7-10% vollendete Suizide. Diese Verhaltensweisen dienen nicht selten dazu, die als aversiv erlebten Spannungszustände zu beenden.

Dissoziative Phänomene und pseudopsychotisches Erleben können ebenfalls in Begleitung von aversiven Spannungszuständen auftreten.

Die Borderline Störung kann nach 2 Klassifizierungssystemen unterschieden werden: