Ist es immer leicht, Mutter zu sein?<\/p>\n\n\n\n
F\u00fcr die Untersuchung der Wirksamkeit eines st\u00f6rungsspezifischen Elterntrainings (\u201eBorderline und Muttern sein\u201c; Buck\u2010Horstkotte, Renneberg & Rosenbach, 2015) im Rahmen eines vom Bundesministerium f\u00fcr Bildung und Forschung (BMBF) gef\u00f6rderten Multicenter Projekts (\u201eProChild\u201c) werden aktuell Patientinnen mit einer Borderline-Pers\u00f6nlichkeitsst\u00f6rung gesucht. <\/p>\n\n\n\n
Ausgehend von der Symptomatik und den Borderline-spezifischen Erlebens- und Verhaltensmustern ist es naheliegend, dass eine Elternschaft f\u00fcr M\u00fctter mit einer Borderline-Pers\u00f6nlichkeitsst\u00f6rung als gro\u00dfe Herausforderung erlebt wird (Rosenbach & Renneberg, 2019). Hinzu kommt, dass h\u00e4ufig eigene negative Erfahrungen mit prim\u00e4ren Bezugspersonen gemacht wurden und viele Betroffene von Traumatisierungen berichten (Zanarini et al., 1997). Studien zeigen, dass Kinder von M\u00fcttern mit einer Borderline-Pers\u00f6nlichkeitsst\u00f6rung ein deutlich erh\u00f6htes Risiko aufweisen, Missbrauch und emotionale Vernachl\u00e4ssigung zu erleben (Eyden et al., 2016). Viele der betroffenen Familien stehen im Kontakt mit dem Jugendhilfesystem. <\/p>\n\n\n\n
In unserem Forschungsprojekt verwenden wir ein breites Methodenspektrum, um die Situation der M\u00fctter mit einer Borderline-Pers\u00f6nlichkeitsst\u00f6rung und ihrer Kinder umfassend zu analysieren und zu verbessern. Wir interessieren uns vor allem f\u00fcr das Erziehungsverhalten der M\u00fctter und das gemeinsame Miteinander mit ihren Kindern. Wir m\u00f6chten uns ansehen, was bisher gut l\u00e4uft und welche Schwierigkeiten bestehen. In einem weiteren Schritt soll die Wirksamkeit eines Elterntrainings (\u201eBorderline und Muttern sein\u201c; Buck\u2010Horstkotte et al., 2015), welches speziell f\u00fcr M\u00fctter mit einer Borderline\u2010Pers\u00f6nlichkeitsst\u00f6rung entwickelt wurde, in einem prospektiven L\u00e4ngsschnittdesign (randomisierte, kontrollierte Studie) untersucht werden. Es wird davon ausgegangen, dass das Training einen positiven Effekt auf die m\u00fctterlichen Erziehungs\u2010 und Emotionsregulationsfertigkeiten hat, zu einer verbesserten Mutter\u2010Kind\u2010Interaktion f\u00fchrt und sich positiv auf die psychische Gesundheit der Kinder auswirkt.<\/p>\n\n\n\n
Elterntraining \u201eBorderline und Mutter sein\u201c<\/p>\n\n\n\n
Die Entwicklung des Elterntrainings \u201eBorderline und Mutter sein\u201c (Buck-Horstkotte et al., 2015) basiert auf dem \u201eInteraktiven Skillstraining f\u00fcr Borderline-Patienten\u201c (Bohus & Wolf-Arehult, 2013) sowie auf bereits existierenden Elterntrainings. Zielgruppe der Intervention sind M\u00fctter mit kleineren Kindern (6 Monate bis 6 Jahre), da das Verhalten von und die Beziehung zu zentralen Bezugspersonen insbesondere in der fr\u00fchen Kindheit elementar f\u00fcr die Entwicklung individueller Bed\u00fcrfnisse, der F\u00e4higkeiten zur Emotionsregulation, und der Bindungsmuster ist. In 12 w\u00f6chentlich stattfindenden Gruppensitzungen (Dauer: jeweils 120 Minuten) werden Themen rund um kindliche Bed\u00fcrfnisse, Stress und Stressbew\u00e4ltigung, Struktur, Konfliktl\u00f6sung, Umgang mit Gef\u00fchlen, Achtsamkeit und Selbstf\u00fcrsorge, Grundannahmen in der Erziehung sowie Bedeutung des K\u00f6rpers (N\u00e4he, Gewalt) besprochen. Dabei steht die Vermittlung individueller Techniken im Vordergrund, die es den M\u00fcttern erm\u00f6glichen sollen, Verl\u00e4sslichkeit und Stabilit\u00e4t bei der Kindererziehung zu gew\u00e4hrleisten. Da die Teilnahme an dem Elterntraining \u00fcber Studiengelder finanziert wird, entstehen f\u00fcr die M\u00fctter keine Kosten. Zudem entstehen keine Nachteile bzgl. der ambulanten psychotherapeutischen Behandlung. <\/p>\n\n\n\n
Ein- und Ausschlusskriterien<\/p>\n\n\n\n
Voraussetzungen f\u00fcr die Studienteilnahme sind:<\/p>\n\n\n\n
Patientinnen mit einer aktuellen Substanzabh\u00e4ngigkeitsst\u00f6rung oder einer Schizophrenie (lifetime) sowie akuter Suizidalit\u00e4t k\u00f6nnen an der Studie leider nicht teilnehmen. <\/p>\n\n\n\n
Studienablauf<\/p>\n\n\n\n
Vor Teilnahme an der Studie findet ein telefonisches Vorgespr\u00e4ch statt, in welchem eine ausf\u00fchrliche Aufkl\u00e4rung zur Studie erfolgt. Sollte Interesse an einer Studienteilnahme bestehen, wird anschlie\u00dfend eine ausf\u00fchrliche Diagnostik durchgef\u00fchrt. Erst danach kann \u00fcber eine Teilnahme entschieden werden. <\/p>\n\n\n\n
Um die Wirksamkeit des Elterntrainings \u00fcberpr\u00fcfen zu k\u00f6nnen, werden die M\u00fctter per Zufall entweder der Teilnahme an dem Elterntraining oder der Kontrollgruppe zugeteilt. M\u00fctter, welche der Kontrollgruppe zugeteilt werden, haben jedoch die M\u00f6glichkeit, das Training im Anschluss an die Studienteilnahme nachzuholen. <\/p>\n\n\n\n
Zur Evaluation des Trainings werden die Studienteilnehmerinnen zu drei Assessmentterminen eingeladen: Vor und nach dem Training sowie 6 Monate follow-up. W\u00e4hrend der Termine nehmen sie u.a. gemeinsam mit ihrem Kind an kleinen \u00dcbungen teil und beantworten verschiedene Frageb\u00f6gen. Dar\u00fcber hinaus werden zu Evaluationszwecken einzelnen Gruppentherapiesitzungen mit Video aufgezeichnet. <\/p>\n\n\n\n
Als Dankesch\u00f6n f\u00fcr die Studienteilnahme erhalten die M\u00fctter zu jedem der drei Assessmenttermine eine finanzielle Aufwandsentsch\u00e4digung und die Kinder ein kleines Geschenk. <\/p>\n\n\n\n
Interesse an einer Studienteilnahme?<\/p>\n\n\n\n
Interessierte M\u00fctter melden sich bitte bei:<\/p>\n\n\n\n
Dr. Charlotte Rosenbach (c.rosenbach(at)fu-berlin.de<\/a>) oder Oder direkt \u00fcber die folgende E-Mail-Adresse: prochild(at)psychologie.fu-berlin.de<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Jana Zitzmann (j.zitzmann(at)fu-berlin.de<\/a>).<\/p>\n\n\n\n