{"id":73,"date":"2020-01-24T17:27:06","date_gmt":"2020-01-24T16:27:06","guid":{"rendered":"http:\/\/wordpress-borderlinenetzwerk.de\/?page_id=73"},"modified":"2020-01-24T17:27:06","modified_gmt":"2020-01-24T16:27:06","slug":"die-mentalisierungs-basierte-therapie-mbt","status":"publish","type":"page","link":"http:\/\/wordpress-borderlinenetzwerk.de\/die-mentalisierungs-basierte-therapie-mbt\/","title":{"rendered":"Die Mentalisierungs-basierte Therapie (MBT)"},"content":{"rendered":"\n
Die MBT basiert auf den Theorien Peter Fonagys <\/em>(Bateman & Fonagy, 2006), in denen das psychoanalytisch-entwicklungspsychologische Konzept der Mentalisierung eine zentrale Rolle einnimmt. Vereinfacht ausgedr\u00fcckt wird damit die F\u00e4higkeit bezeichnet, innere Zust\u00e4nde von sich selbst und anderen wahrzunehmen und diese in ihren Ursachen und Folgen zu verstehen. Dieser komplexe Prozess umfasst eine Reihe von Teilaspekten:<\/p>\n\n\n\n (Bateman und Fonagy 2006, S. 2)<\/p>\n\n\n\n Die MBT geht davon aus, dass die Borderline Pathologie im Wesentlichen durch eine beeintr\u00e4chtigte Mentalisierungsf\u00e4higkeit entsteht, die in affektiven Zust\u00e4nden, insbesondere in intensiven Beziehungssituationen (Verlassenheitsangst) auftreten. Selbstverletzendes Verhalten (SVV) wird in der MBT als ein Versuch verstanden, der Destabilisierung, die in Zust\u00e4nden hoher emotionaler Erregung auftritt, entgegenzuwirken.<\/p>\n\n\n\n Die MBT wurde als tagesklinische Behandlung f\u00fcr einen Zeitraum von maximal 18-24 Monaten konzipiert und evaluiert (Bateman und Fonagy 1999, 2001). Alternativ wird ein ambulantes Therapieprogramm mit einer Kombination aus einer Einzel- und einer Gruppentherapiesitzung pro Woche angewandt. Die MBT umfasst zun\u00e4chst eine differenzierte Diagnostik, bei der die Erfassung der Mentalisierungsf\u00e4higkeit eine besondere Rolle spielt. Anschlie\u00dfend wird die Diagnose er\u00f6ffnet und mit psychoedukativen Mitteln ein \u00e4tiologisches Verst\u00e4ndnis der Problematik und der geplanten Therapie vermittelt. Die Fr\u00fchphase der Behandlung dient der Stabilisierung des Patienten und der Festigung der therapeutischen Beziehung. Ein Therapievertrag wird nicht abgeschlossen, allerdings wird eine Behandlungsvereinbarung getroffen, und es werden Krisenpl\u00e4ne entworfen. Den Kern der Behandlung stellt die Arbeit an der Mentalisierungsf\u00e4higkeit des Patienten dar. Die Interventionen sollen dabei kurz und einfach sein, Affekte und das Erleben des Patienten (\u201epatient\u00b4s mind\u201c) fokussieren und weniger auf das Verhalten abzielen. Der aktuelle Kontext des Erlebens wird im Detail analysiert, wobei prim\u00e4r bewusstseinsnahes Material angesprochen wird. Anders als in der TFP wird die \u00dcbertragung nicht in den Mittelpunkt gestellt sondern lediglich als Patient-Therapeut-Beziehung im Hier-und-Jetzt insoweit nutzbar gemacht, als sie der Arbeit an der Mentalisierung zugute kommt. Biografisch fr\u00fche Beziehungserfahrungen werden dabei nicht thematisiert.<\/p>\n\n\n\n Literatur<\/strong><\/p>\n\n\n\n Das Borderline-Netzwerk Berlin dankt Herrn Prof. Dr. med. Stephan Doering f\u00fcr die freundliche \u00dcberlassung des Textes.<\/em><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Die MBT basiert auf den Theorien Peter Fonagys (Bateman & Fonagy, 2006), in denen das psychoanalytisch-entwicklungspsychologische Konzept der Mentalisierung eine zentrale Rolle einnimmt. Vereinfacht ausgedr\u00fcckt wird damit die F\u00e4higkeit bezeichnet, innere Zust\u00e4nde von sich selbst und anderen wahrzunehmen und diese in ihren Ursachen und Folgen zu verstehen. Dieser komplexe Prozess umfasst eine Reihe von Teilaspekten: Mentalisierung kann als … Continued<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"parent":0,"menu_order":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"acf":[],"yoast_head":"\n